Sessions
Beispiele
für Bondage-Sessions
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Wir kennen uns
schon länger, wir haben über unsere Vorlieben gesprochen. Ich
weiß, daß sie an einer Bondage das Gehaltenwerden und den
Druck mag und das gerne einmal über einen längeren Zeitraum
erleben würde, wobei sie später auch Lust auf Sex in gefesseltem
Zustand hätte. Mir selber ist Druck ausüben nicht so wichtig,
mich reizt eher eine Bondage, die die Schönheit ihres Körpers
unterstreicht, sie vielleicht in eine neue noch aufregendere Form schnürt.
Beim Sex werde ich gerne angefaßt, aber ich finde es genauso spannend,
den anderen zu berühren, zu reizen, zu stimulieren und sie ist wehrlos
meinen Händen, meine Zunge, meinen Lippen ausgeliefert. Ich weiß,
daß sie noch wenig Erfahrungen mit Bondage hat. Ich bin mir meiner
Kenntnisse sicher, weiß, daß komplizierte Bondage eher nicht
mein Ding sind.
Zuerst sollte
man als Aktiver ein Bild vor seinem inneren Auge haben, eine Phantasie
oder eine Vorstellung, die einem den Anhaltspunkt gibt, wohin die Bondage-Session
führen soll. Nichts gegen Experimente, aber es ist auf unbeabsichtigte
Weise anstrengend für den passiven Part, wenn ich inspirationslos
vor dem bereitwilligen Menschen stehe und keine Ahnung habe, was ich womit
wie fesseln möchte.
Ich stelle mir
eine japanische Ganzkörper-Bondage vor, die den Körper wie mit
einem Netz ein-schnürt und auch Arme und Bein mit einbezieht. Ich
weiß, daß ich dafür mindestens 20 Meter Seil brauche.
Sie ist eine große Frau, daher werden es möglicherweise sogar
mehr. Aus ästhetischen Gründen besitze ich ausschließlich
schwarzes und weißes Seil. Weil es sich angenehm und anschmiegsam
um den Körper legt, benutze ich heute das weiße Baumwollseil
ohne Seele, was das Seil elastischer macht. Ich habe mehrere Stücke
so aufgeschossen, daß sie nach Länge sortiert, mit einem Griff
zu entrollen sind.
Die Heizung ist aufgedreht, vorher habe ich das Zimmer gelüftet und
dann die Vorhänge ge-schlossen. Alle Kerzenleuchter sind im Schlafzimmer
versammelt, die Kerzen geben ein warmes Licht. Der große Spiegel
ist so an die Wand gerückt, daß sie sich sehen kann, wenn ich
sie im Stehen gefesselt haben werde. Auch wenn ich Kaffee trinke, für
sie habe ich einen Sekt kalt gestellt.
Aus den Lautsprechern
der Stereoanlage erklingt unsere Lieblingsmusik für ruhige Spiele,
weni-ger rhythmisch, eher einen geheimnisvollen Klangteppich bildend.
Das Bett ist gemacht, der Seilzug an dem auf Stabilität geprüften
Deckenhaken befestigt.
Als ich sie ins Schlafzimmer bitte, sehe ich gespannte Erwartung in ihren
Augen leuchten. Ihre Erregung treibt meine Lust weiter. Ich beginne sie
langsam zu entkleiden. Erst die Bluse und den BH, danach den Rock und
den Slip. Sie trägt keine Strümpfe, nur ein paar leichte dunkelgrüne
Pumps, die einen schönen Kontrast zu ihren dunkelroten Haaren ergeben.
Ich trete nach einem langen Kuß einen Schritt zurück und betrachte
sie. Beobachte das Heben und Senken ihres Brustkorbes, die leichte Unsicherheit
in ihren Augen, ihre Zunge befeuchtet die Oberlippe, die rechte Hand zuckt.
Ich spüre ihre Erwartung, spanne sie noch ein bißchen auf die
Folter.
Bist Du
bereit, frage ich sie leise. Sie schaut mich ernst an, dann lächelt
sie und nickt. Wir küssen uns. Ich lege ihre Arme auf dem Rücken
zusammen. Dann greife ich mir das erste Seil, ein etwa acht Meter langes
Stück. Zuerst binde ich ihre Handgelenke überkreuz zusammen,
dann führe ich das Seil nach vorne, oberhalb ihrer Brüste. Eine
weitere Seilwindung des doppelt genommenen Seils unterhalb ihrer Brüste.
Ich überprüfe, ob die Hände nicht zu fest gefesselt sind.
Jetzt nehme ich ein etwa 12 Meter langes Seil und feßle ihre Knöchel
aneinander. Während ich darauf achte, daß sich das Seil nicht
verdreht, lege ich eine Windung über ihre Waden, dann die nächste
unterhalb der Knie, dann eine oberhalb der Knie bis ich an ihrer Taille
angekommen bin.
Sie schwankt leicht. Ihre Augen sind geschlossen. Das Seil drückt
sich in ihr Fleisch, preßt ihre Brüste nach vorne. Sie steht
genau unter dem Seilzug. Dort wo sich das Seil auf dem Rücken kreuzt
befestige ich den großen Karabiner und spanne den Flaschenzug, bis
ich merke, daß der Oberkörper stabilisiert ist. Die Seile drücken
auf den Brustkorb. Ich frage sie, ob sie noch genug Luft bekommt. Sie
lächelt verträumt und murmelt ein Ja.
Jetzt lege ich noch ein Seil um ihre Taille, ziehe es stramm und dann
zwischen ihren Beinen durch. Da die Beine aneinander gefesselt sind, ist
das ein bißchen schwierig, ich hätte das vor dem Fesseln der
Beine machen sollen. Ich bin vorsichtig, lege einen Finger zwischen die
zarte Haut ihrer Scham und das Seil, welches ich möglichst symmetrisch
zwischen ihren Schamlippen plaziere, ehe ich es im Rücken stramm
ziehe. Sie stöhnt auf und schaukelt kaum wahrnehmbar mit dem Becken.
Zwischendurch
kontrolliere ich ihre Hände, sie fühlen sich warm an. Ich gebe
ihr etwas Sekt zu trinken, streichle über ihren fixierten Körper,
spanne dort das Seil etwas indem ich mit zwei Fingern darunter fahre.
Spiele mit dem Seil durch ihre Scham. Lasse sie seufzen, stöhnen.
Ihr Atem ist trotz der angespannten Seile um ihre Brust tief und wird
langsam schneller.
Ich drehe den Spiegel so, daß sie sich mit einer leichten Kopfdrehung
in ihm betrachten kann. Sie öffnet ihre Augen, als ich ihr ins Ohr
flüstere, daß sie sich anschauen soll. Ihr Blick ist verletzlich
und gleichzeitig wild. Ich küsse sie.
Vom Stuhl in der
Ecke des Raumes kann ich ihren Anblick noch mehr genießen. Sie ist
mein Kunstwerk.
Später, als
ich sie befreit habe, liegen wir im Bett und ich fahre mit den Fingern
die Abdrücke der Seile nach. Wir reden über unsere Gefühle
während der Bondage, ihre Geborgenheit, das Gehaltenwerden durch
die Seile, das Eingezwängtsein, meinen Stolz und ihre Schönheit,
den Blick ihrer Augen und meine Konzentration, den Genuß meiner
Blicke, meine Macht und unser gemeinsames Vergnügen...
Oder
Wir liegen im
Bett, ich lege ihre Hände neben ihren Kopf, spreize ihre Beine. Ich
bitte sie, sich nicht zu bewegen, so als sei sie in dieser Position gefesselt.
Sie willigt ein. Während ich in sie eindringe, zucken ihre Arme.
Eine leichte Berührung erinnert sie an ihr Versprechen...
Oder
Wir sitzen uns
im Wohnzimmer gegenüber. Ich auf dem Sofa, sie auf einem Sessel mit
Armlehnen. Zieh Dich aus, langsam, mach es spannend. Sie steht
auf, lächelnd entkleidet sie sich.
Dann fordere ich
sie auf, sich nackt auf den Sessel zu setzen. Ihre Hände verschränke
ich im Nacken. Die Beine lege ich auf die Armlehnen. Aus dem Schlafzimmer
hole ich Seil und befestige ihre Beine so, daß sie sie nicht mehr
bewegen oder gar schließen kann. Die Hände fessle ich so, daß
sie im Nacken bleiben. Langsam beginne ich sie zu reizen, spiele mit ihren
Brüsten, ihrer Scham, lecke an ihr, streichle sie, schiebe meine
Finger in ihren Mund, in ihre Scheide...
Oder
Wir drehen das
Spiel um. Mal fängt sie mich schon an der Tür ab und legt mir
mit sanfter Gewalt ein Paar Handschellen an, mal fesselt sie mich ans
Bett, während sie auf mir sitzt. Oder sie macht mir aus Seil einen
Harness, den ich unter der Kleidung trage, wenn wir abends essen gehen.
Die Variationsmöglichkeiten sind unerschöpflich. Ob nun geplant,
spontan oder sich langsam entwik-kelnd, Bondage hält die unterschiedlichsten
erotischen Kicks bereit, wenn beide Lust haben, sich auf das Spiel einzulassen.
Manch einer mag
sich an dem Wort Spiel stören, empfindet seine Vorliebe
für Bondage eher etwas sehr ernsthaftes, sieht es vielleicht sogar
als sein Leben durchziehendes Thema. Doch Spiel meint nicht so sehr ein
tun als ob, sondern drückt eher den spielerisch, kreativen
Umgang mit Seil, Handschelle und Zwangsjacke aus.
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