Rechtliches, Emotionales, Medizinisches
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1.1. Rechtliche Situation
Bondage muß
immer zwischen Menschen geschehen, die sich freiwillig, im vollen Bewußtsein
dessen, was sie tun und unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften in
diese spannende Erfahrung begeben. Die Einwilligung kann verbal oder nonverbal
(z.B. durch Hinstrecken der gekreuzten Handgelenke zum Fesseln) gegeben
werden. Wenn sich der Aktive unsicher ist, sollte er direkt fragen. Der
Verlust der Einvernehmlichkeit macht aus einer Bondage-Session eine Freiheitsberaubung,
wer dann noch mit seinem wehrlosen Gegenüber Sex macht, begeht eine
sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung, kommt es dann zu irgendwelchen
Schäden wie z.B. blauen Striemen oder Nervenreizungen, kommt auch
noch eine Körperverletzung dazu.
Sicherheitscodes
Da Bondage aber ein für beide Seiten lustvolles sexuelles Spiel sein
soll, muß besonders die oder der Aktive Handwerkszeug haben, um
sich mit seinem Opfer zu verständigen und das Opfer seinerseits muß
in der Lage sein, mit eindeutigen Signalen, sein Gegenüber auf dem
Laufenden zu halten.
In der nichtkommerziellen
SM-Subkultur hat sich eine ganze Palette von Codes und Sicherheitswörtern
herausgebildet, die auch derjenige kennen und verstehen sollte, der "nur"
auf Bondage steht und nichts mit der Szene zu tun haben möchte.
Gerade dann, wenn
"Bitte nicht" und "Nein, Nein!" Bestandteil eines
Bondage-Spieles ist, braucht man Zeichen, die nicht fehlinterpretierbar
sind.
Man unterscheidet
Abbruchcodes, die sowohl ein Wort sein können, als auch ein Signal.
In der deutschen Subkultur hat man sich auf das Safeword "Mayday"
geeinigt, aber auch andere Worte wie z.B. Zirkus oder Marmelade sind möglich.
Wer sein Bondage-Spiel so erweitert, daß der Passive geknebelt ist,
sollte sich auf ein Handzeichen zum Abbruch verständigen.
Da ein Abruchcode etwas ist, was der Passive aktiv benutzen muß,
es aber Situationen gibt, in denen der Passive dazu nicht mehr in der
Lage ist (z.B. bei einem emotionalen Absturz oder weil er zu den Personen
gehört, die nicht "Nein" sagen können), haben sich
"Bestätigungscodes" entwickelt. Das kann ein erwiderter
Kuß sein, ein Blickwechsel oder eine bejahende Antwort auf die Frage,
ob denn alles OK sei.
Eine dritte Kategorie
von Sicherheitswörtern dient der Feinsteuerung. Zu dieser Gruppe
gehört der Ampelcode: Grün - mehr, weitermachen; Gelb - weniger,
weitermachen in geringerer Inten-sität; Rot - Stop, ich brauche eine
kurze Pause. Individuelle Alternativen sind dazu möglich.
Jedenfalls sollte man sich vorher auf gemeinsam anerkannte Sicherheitsworte
einigen, damit es nicht zu vermeidbaren Mißverständnissen kommt.
(Aus
"Das Bondage-Handbuch" von Matthias T. J. Grimme, copyright
1999 by Charon Verlag)
1.2.
Bondage Verträge
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