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Letter From Tokyo 7 - Der Drachenmann in Tokyo bei Osada Steve Von Dr. D. Vice Weite Morgen Forst und Land, so heißt es, habe er zurückgelassen, das Erbe des Vaters ausgeschlagen, als es ihn in die Ferne zog. Nur um das edle Gestüt hatte es ihm leidgetan. Das aber hat er längst gegen einen Harem devoter Mädchen eingetauscht. Die Rede ist, wie kann es anders sein, von Osada Steve, dem edlen deutschen Ritter, der in die Fußstapfen des ehrwürdigen Bondage-Meisters Osada Eikichi getreten ist. "Komm doch einfach nächsten Donnerstag vorbei. Da können wir mit Drachenmann um die Häuser ziehen." Und hier bin ich nun. Wie verabredet. Vor dem Hauseingang. Voll in Leder. Frische Unterwäsche. Ein paar Präser für alle Fälle. Man kann ja nie wissen. Plötzlich steht er vor mir. Das schulterlange Haar noch ganz naß. "Sorry, bin gerade aus dem Bett." Es ist 18 Uhr und ein paar Zerquetschte. "Wir müssen etwas umdisponieren," erklärt Osada. "Drachenmann ist noch auf der Ginza, und ich muß schnell noch eine Frau fesseln." Und tatsächlich, als wir den Raum betreten, kniet dort in der Mitte eine entkleidete Japanerin, die leise vor sich hin weint. "Was hast du denn, meine Süße?," fragt Osada zärtlich und streicht ihr sanft durchs Haar. Aber die Kleine senkt nur ihr Haupt noch tiefer. "Das kann einem ja das Herz brechen," flüstert er. "Wird schon alles wieder gut werden." Fast schon berühren Osadas Lippen das Ohr der Holden. Doch plötzlich reißt er sie brutal beim Schopf, fesselt ihr die Arme auf den Rücken und schnürt mit dem Rest des Seils ihre Brüste. Einen kurzen, spitzen Aufschrei hatte es gegeben, aber gewehrt hatte sie sich nicht. Osada drückt mit der linken Hand das Mädchen gegen den Boden, während er mit der freien rechten ein zweites Seil ansetzt. Erst jetzt dämmert es mir, daß der Mann, der die ganze Szene auf einem Camcorder verewigt, wohl zu der Frau gehört. Nach dem dritten Seil kommen die Beine dran. Die Frau tröpfelt längst nicht mehr nur aus den Augen. Genau der richtige Zeitpunkt für das Keuschheitsseil, das Osada nun kunstvoll um die Lenden windet und dann mehrmals durch den Schritt führt. Die Frau ist jetzt zu einer Art Ball zusammengeschnürt, 'Häschen in der Grube' nennt Osada die Position, nicht ungleich der Stellung des Ungeborenen im Mutterleib. Ein anmutiger Anblick. "Wenn nur nicht das Keuschheitsseil wäre, ließe sich jetzt so einiges mit der Frau anstellen," sinniere ich, werde aber durch lautes Klatschen aus meinen Gedanken gerissen. Osada, der inzwischen etwas heftiger atmet, ist mittlerweile voll in Fahrt gekommen, und hat in den bebenden Pobacken der wehrlosen Frau ein willkommenes Opfer gefunden. Bodymale natur, die Farbe kommt von innen. Zur erröteten Haut gesellen sich alsbald blutrote Tropfen aus zwei heißen Kerzen. Die Frau zuckt, zappelt und stöhnt, sagt aber sonst keinen Mucks. Nur weinen tut sie. Die ganzen zwei Stunden lang. "Ohaio gozaimasu!" (guten Morgen) ruft uns der
Mann mit Fliege entgegen und verbeugt sich höflich, als wir mit
Drachenmann gegen 9 Uhr abends zu Osadas Garage laufen. "Wieso
grüßt der dich?" fragt Osada. "Bist doch erst drei
Tage in Tokyo." "Wie ist eigentlich die Session gelaufen?" erkundigt
sich Drachenmann als wir im Auto sitzen. "War ganz gut. Die Frau
ist voll mitgegangen. Das Ehepaar ist aus Nigata angereist, und es wahr
wohl so eine Art Geschenk zum Hochzeitstag." "OK, laßt uns mal kurz bei der Mistress Bar vorbeischauen. Da kannst Du die Hängemöglichkeiten für unsere Show am Sonntag auschecken," sagt Osada. Etwa zehn devote Männer mit Schlips, manche mit Halsband oder in Handschellen führen ehrfürchtige Konversation mit dominanten Frauen. "Ob ich wohl an die Reihe komme," scheinen sie heimlich zu denken, denn auf der Bühne, auf allen Vieren, wird ein nackter Mann von drei Mistresses gleichzeitig mit Peitschen traktiert. Während Drachenmann die Deckenringe inspiziert und Osada mit dem Chef parliert, kommt eine Mistress auf mich zu. "Willst wohl, daß ich dir die Hosen stramm ziehe, Kleiner?" fragt sie spöttisch. Wie war das noch schnell, 'hart anblicken oder wegschauen,' oder was soll ich jetzt machen? Wo ist nur Osada Steve? Weiß die Mistress nicht das ich zu ihm gehöre? Die bringt es fertig und zieht mir vor versammelter Mannschaft die Hosen aus. Hey, Osada Steve, kannst Du der Dame bitte sagen, daß ich weder S noch M bin, und wenn überhaupt dann wohl S wäre? Aber Osada Steve kann mich nicht hören. "Äh, nein danke. Heute besser nicht," höre ich mich stammeln. Es kann weitergehen. Wir sind jetzt auf dem Weg ins Roppongi
Jail. Die Mama-san freut sich riesig und alle Mädels scharen sich
um Osada. Wir setzen uns mit Mama-san etwas abseits, und Osada stellt
Drachenmann als den Meister aus Deutschland vor. "Laß ihn
doch mal eines deiner Mädchen fesseln," schlägt Osada
vor. "Such dir eine aus," sagt Mama-san. "Wie wär's
denn mit der Neuen da?" fragt Osada. "Die bilde ich zur Mistress
aus. Also mach es nicht zu hart, sonst blicken die Gäste nicht
mehr richtig durch," meint Mama-san und ruft die Neue an unseren
Tisch. Auf dem Heimweg schauen wir noch schnell bei Randa Mais
neuer Bar vorbei. Es ist 3 Uhr früh, aber der Laden ist bereits
zu. "Also letzten Freitag war ich hier, da kamen gegen Mitternacht
plötzlich fünf M-Frauen rein. Alle geil auf Seil. Nur der
Manager und ich waren noch da. Das waren völlig normale Frauen,
nur eben voll auf Seil abfahrend. Versteht sich von selbst, daß
wir die Nacht alle Hände voll zu tun hatten," schwärmt
Osada. "Okaerinasai!" (willkommen zurück) ruft der Mann mit der Fliege vor dem Puff und verbeugt sich höflich als wir um 4 Uhr früh wieder aus der Garage treten. "Diesmal hat er mich gemeint," behauptet Osada. "Ich habe ihn ganz hart angekuckt." Was ich kommenden Sonntag mache, weiß ich schon. In die Mistress Bar werde ich gehen. Osada gibt dort zwei Performances, und Drachenmanns Seil-plus-Schmerz-Show will ich auch nicht versäumen.
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